Flughafen München

Integrierter Bericht 2024

Ressourcen

Abfalltrennung: ein Schritt zur Nachhaltigkeit

Am Flughafen München fallen in verschiedenen Bereichen, wie in den Terminals, in Büros und auf Baustellen, Abfälle und Wertstoffe an. Die Flughafen München GmbH organisiert die Abfallwirtschaft gemäß den Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes effizient und nachhaltig. Dabei liegt der Fokus auf der Vermeidung von Abfällen. Zusätzlich legen wir großen Wert auf eine möglichst sortenreine Trennung, was die Recyclingprozesse erheblich vereinfacht. Die Abfälle, die nicht recycelbar sind, werden im Heizkraftwerk München Nord der energetischen Verwertung zugeführt. Durch diesen Prozess wird Fernwärme und Elektrizität gewonnen.

Durch das anhaltende Wachstum der Passagierzahlen stiegen im Jahr 2024 die Abfall- und Wertstoffmengen deutlich an. Daneben trugen die Bau- und Renovierungsmaßnahmen auf dem gesamten Flughafengelände zu einer Zunahme der Baustellenabfälle bei. Um weiterhin eine nachhaltige Abfallwirtschaft zu gewährleisten, bleibt die Reduzierung des Abfallaufkommens eine zentrale Aufgabe. Individuelle Konzepte zur Entsorgung berücksichtigen dabei die unterschiedlichen Gegebenheiten ansässiger Kunden und Firmen.

Die steigenden Anforderungen an eine verantwortungsvolle Abfallentsorgung und die Notwendigkeit, Umweltressourcen zu schonen, erfordern durchdachte Lösungen. Mit dem Ziel, die Qualität der Abfalltrennung zu erhöhen und den gesamten Entsorgungsprozess effizienter zu gestalten, haben wir unseren Sammelmüllplatz um eine neue WHG-Fläche erweitert. Dabei handelt es sich um eine flüssigkeitsdichte Betonfläche gemäß Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und Verordnungen der Bundesländer, die das Erdreich und das Grundwasser vor wassergefährdenden Stoffen schützt. So stellen wir sicher, dass gefährliche Abfälle wie Öle, Chemikalien oder Batterien strikt getrennt von anderen Abfallarten gelagert werden können. Die WHG-Fläche unterstützt somit zusätzlich eine sichere und umweltgerechte Entsorgung.

Umwelterklärung

Wasserwirtschaft: Schonung natürlicher Ressourcen

Ziel des Wassermanagements ist es, den natürlichen Wasserhaushalt so wenig wie möglich zu beeinflussen und etwaige Beeinträchtigungen durch Gewässerbewirtschaftung, Entwässerung sowie Trink- und Löschwasserversorgung zu minimieren.

Abwasserentsorgungskonzept

Die Behandlung von Niederschlags-, Schmutz-, Misch- und Enteisungsabwasser in einer schematischen Darstellung des Abwasserentsorgungskonzepts
Die Behandlung von Niederschlags-, Schmutz-, Misch- und Enteisungsabwasser in einer schematischen Darstellung des Abwasserentsorgungskonzepts

Brauchwasser senkt Trinkwasserverbrauch

Bis zum Jahr 2019 pendelte sich der jährliche Trinkwasserverbrauch am Münchner Flughafen trotz Passagierwachstums gleichbleibend bei etwa einer Million Kubikmeter ein. Nach einem pandemiebedingten Rückgang stieg der Trinkwasserbezug vom Zweckverband zur Wasserversorgung Moosrain 2024 auf 937.339 Kubikmeter an.

Dort, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist, nutzen wir vermehrt Brauchwasser: für Betonarbeiten und zur Baustellenbefeuchtung, zur Reinigung der Start- und Landebahnen, für Nasskehrmaschinen, zur Kanalreinigung sowie zur Bewässerung von Grünflächen, Sträuchern und Bäumen. Auch zur Kühlung der Energiezentrale West wird statt tertiärem Grundwasser (Trinkwasser) oberflächennahes quartäres Grundwasser (Brauchwasser) aus einem eigens gebohrten Brunnen verwendet. Seit Beginn der Brauchwasserförderung im Jahr 2010 summiert sich die Einsparung auf insgesamt 3.084.630 Kubikmeter.

Wasser und Wasserschutz

Brauchwasser statt Trinkwasser zur Klimatisierung

Recycling von Flugzeugenteisungsmitteln

Enteisungsfahrzeuge befreien die Flugzeuge vor dem Start von Eis und Schnee. Das von den Flugzeugen dabei abtropfende Enteisungsmittel gelangt über Schlitzrinnen und Kanäle in unterirdische Auffangbecken. In der Recyclinganlage am Flughafen München wird es mechanisch und chemisch behandelt, um Enteisungsmittel vom Typ 1 wiederherzustellen. Die Recyclingquote lag in der Wintersaison 2023/2024 bei 54,8 Prozent. Sie bewegte sich bisher zwischen 41 und 60 Prozent und hängt stark von der eingesetzten Menge an Enteisungsmitteln und der Witterung, insbesondere von Temperatur, Niederschlägen und Verdunstung, ab. Aufgrund des extremen Wintereinbruchs im Dezember 2023 mussten wir erhebliche Mengen Enteisungsmittel auf dem Vorfeld zur Flugzeugenteisung einsetzen, die nicht dem Recycling zugeführt werden konnten.

Kreislauf Flugzeugenteisungsmittel

Win-win-Situation: Gurkenwasser zur Enteisung

Nach einem Testeinsatz von Gurkenwasser für die Enteisung von Zufahrts- und Kraftfahrzeugstraßen auf dem Flughafengelände soll diese Flüssigkeit in der Saison 2025/2026 wieder im öffentlichen Bereich eingesetzt werden. Von der Idee für diesen nachhaltigen Winterdienst profitieren alle Parteien: Die salzhaltige Sole aus der Gurkenproduktion von der Firma Develey aus Dingolfing muss dort nicht mehr aufwendig entsorgt werden, sondern befreit künftig auch am Flughafen die Straßen von Schnee und Eis. Dadurch gelangt weniger Streusalz in die Umwelt und diese wird entlastet.