Lärmschutz: möglichst geringe Belastung
Fluglärm: zielgerichtete Maßnahmen
Es ist uns ein zentrales Anliegen, die Belastungen durch Fluglärm für Anwohnerinnen und Anwohner möglichst gering zu halten. Das geschieht unter anderem durch operative, technische und finanzielle Maßnahmen.
Weniger Lärm durch umweltfreundliche Flugzeuge
Am Flughafen München sind immer mehr moderne Flugzeuge mit niedrigeren Lärmpegeln stationiert. Als das umweltfreundlichste Langstreckenflugzeug der Welt gilt der Airbus A350. Es verursacht im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem A340, deutlich niedrigere Lärmpegel: beim Start bis zu 7 dB(A) weniger und bei der Landung bis zu 3 dB(A) weniger. Die A350-900-Reihe hat im Vergleich zur A340-Reihe eine um 40 bis 50 Prozent kleinere Lärmkontur und keine Pegel größer als 85 dB(A) außerhalb des Flughafengeländes. Dies führt unmittelbar zu einer geringeren Fluglärmbelastung im Umfeld des Flughafens. Die Lufthansa hat zuletzt ihre Flotte am Münchner Airport um weitere Airbus A350 verstärkt – auf insgesamt 25 dieser spritsparenden und emissionsarmen Langstreckenflugzeuge.
Vergleich der Lärmkonturen der Flugzeugtypen Airbus A340-600 und A350-900


Lärmorientierte Grundentgelte: je leiser, desto günstiger
Damit Fluggesellschaften vom Einsatz leiser Flugzeuge profitieren, haben wir das Instrument der lärmabhängigen Entgelte weiterentwickelt. Die aktuelle Entgeltordnung unterscheidet mit 13 (statt vormals elf) Lärmklassen noch stärker zwischen leiseren und lauteren Flugzeugtypen und sieht für Flüge während der Tagesrand- und Nachtzeiten Zuschläge auf das Grundentgelt vor. 2024 erfüllte die Hälfte aller Flugbewegungen am Flughafen München die strengsten Vorgaben des sogenannten »Kapitel 14« gemäß Lärmzertifizierung der ICAO.
Flugzeugtypenmix am Flughafen München


Passiver Schallschutz: Lärmminderung für Anwohnerinnen und Anwohner
Im Rahmen des Serviceprogramms »Gießharzscheiben« tauscht die FMG in der Nachbarschaft des Flughafens seit 2008 freiwillig mangelhafte Schallschutzverglasung aus. Die Mängel betreffen die sogenannte Gießharzschicht von Verbundfensterscheiben und sind lediglich optischer und nicht funktionaler Natur. Unser Angebot gilt für betroffene Fenster, die die FMG in früheren Schallschutzprogrammen finanziert hat. Das Programm, das Ende 2024 auslaufen sollte, wurde nun letztmalig um ein weiteres Jahr bis Ende 2025 verlängert.
Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat mit dem Verfahren zur Ausweisung des Lärmschutzbereichs für den Flughafen München nach FluLärmG (Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm) begonnen. Dazu hat das Ministerium die FMG aufgefordert, Daten über Art und Umfang des voraussehbaren Flugbetriebs für das Prognosejahr 2033 vorzulegen. Infolgedessen wird im öffentlichen Verfahren der Lärmschutzbereich festgesetzt und geprüft, ob sich Veränderungen beim Schallschutz oder neue Betroffenheiten heute ergeben. Den Ansprüchen wird die FMG schnellstmöglich nachkommen.
Fluglärmüberwachung: stationär und mobil
An 16 ortsfesten Lärmmessstellen überwachen wir kontinuierlich den Fluglärm in der Flughafenregion in einem Umkreis von etwa 20 Kilometern. Die aufgezeichneten Messwerte sind in Echtzeit im Internet abrufbar – neben zahlreichen anderen Statistiken. Im Vergleich zum Vorjahr schlug sich das weitere Wachstum des Flugverkehrs 2024 zum Teil in leicht angestiegenen Lärmpegeln nieder. Die gemessenen Werte bewegten sich aber weiterhin überwiegend unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Standorte der ortsfesten Lärmmessstellen der Flughafen München GmbH


Zusätzlich betreiben wir mobile Messstellen, die auf Antrag der Kommunen Fluglärm an nahezu beliebigen Orten der Flughafenregion aufzeichnen können. 2024 führten wir insgesamt sechs mobile Messungen durch: in den Gemeinden Fahrenzhausen, Paunzhausen, Langenbach und Haimhausen sowie in den Städten Dachau und Garching. Die Ergebnisse der Messungen wurden an die jeweiligen Kommunen übergeben und bei Bedarf auch in den Sitzungen der Gemeinderäte vorgestellt.
Messergebnisse in Echtzeit
Aktiv gegen Fluglärm
Lärmaktionsplan für den Flughafen München
Die Regierung von Oberbayern hatte unter Beteiligung der Öffentlichkeit und der betroffenen Gemeinden Ende 2021 einen Lärmaktionsplan für den Flughafen München veröffentlicht. Dieser stellt bereits realisierte Schritte sowie zukünftige Maßnahmen zur Minderung des Fluglärms im Umfeld des Airports dar. Mit der Lärmaktionsplanung setzt die Regierung die Richtlinie der EU über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm für den Flughafen München um. Im Jahr 2023 hat die Regierung von Oberbayern den Lärmaktionsplan zuletzt überprüft und befunden, dass eine Überarbeitung aktuell nicht erforderlich ist.