Wirtschaftsbericht
Wirtschaftliches Umfeld
Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Verhaltene Wirtschaftsentwicklung
Für ein internationales Luftverkehrsdrehkreuz wie den Flughafen München ist neben der nationalen auch die globale Wirtschaftsentwicklung entscheidend.
Die Weltwirtschaft wurde 2024 vor allem durch zahlreiche geopolitische Krisen und eine weiterhin restriktive Geldpolitik in den verschiedenen Volkswirtschaften belastet. Die in weiten Teilen der Welt hohe Inflation der Vorjahre ist 2024 erstmals zurückgegangen. Das globale Wirtschaftswachstum lag etwas unterhalb des langjährigen Durchschnitts. Dennoch wuchs das weltweite reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,6 % (2023: 2,9 %) und lag damit 0,6 % über der Prognose.3)
In den Schwellenländern wuchs die Wirtschaft mit einer Rate von insgesamt 4,4 % (2023: 4,9 %). Die Wirtschaft der Volksrepublik China wurde durch die andauernde Immobilienkrise und eine vergleichsweise schwache Binnennachfrage belastet. Positive Impulse gingen von der Exportwirtschaft aus. Insgesamt wuchs das chinesische BIP um 4,6 % (2023: 5,2 %). Im asiatischen Raum trug vor allem Indien mit einer BIP-Steigerungsrate von 7,2 % (2023: 7,7 %) zu einem starken Wachstum bei.3)
Die Wirtschaft der Industrienationen litt vor allem unter der inflationsbedingt restriktiven Geldpolitik. Trotz der im Jahresverlauf 2024 eingeleiteten Zinswende blieben die Auswirkungen deutlich spürbar. Die Investitionstätigkeit und der private Konsum wurden gehemmt. Insgesamt verzeichneten die führenden Volkswirtschaften eine schwache Zunahme des BIP um 1,7 % (2023: 1,8 %). Positive Impulse gingen vor allem von der US-Wirtschaft aus. Das BIP legte in den USA um 2,8 % zu. Der private und öffentliche Konsum, die Ausrüstungsinvestitionen und die Exportentwicklung waren hierbei aufwärtsgerichtet. Die britische Wirtschaft legte mit einer Rate von 0,9 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu (2023: 0,3 %).3)
Im Euroraum stieg die Wirtschaftsleistung um 0,7 %. Das Wachstum war heterogen zwischen den Mitgliedsstaaten verteilt. Während sich die Wirtschaftsleistung in Spanien und Frankreich positiv entwickelte, blieb Deutschland deutlich zurück. Die Industriekonjunktur schwächelte insgesamt weiterhin. Die Europäische Zentralbank begann 2024, die Leitzinsen, nach einer deutlichen Erhöhung in den Vorjahren, wieder zu senken. Die Geldpolitik war aber immer noch restriktiv ausgerichtet. Der Arbeitsmarkt im Euroraum zeigte sich robust. Im langjährigen Vergleich war die Arbeitslosenquote entsprechend niedrig.4)
Wirtschaftswachstum ausgewählter Länder
Wachstum BIP 2023 und 20241) in %


ifo Institut, Konjunkturprognose Winter 2024, Dezember 2024; Sachverständigenrat der Bundesregierung, Jahresgutachten 2024/25, November 2024
Die deutsche Volkswirtschaft steckte 2024 weiterhin in der Krise. Strukturelle Veränderungen wie etwa die Dekarbonisierung, die Digitalisierung, der demografische Wandel und die Deglobalisierung zwangen Unternehmen, ihre Produktionsstrukturen anzupassen. Hohe Energie-, Arbeits- und Regulierungskosten verminderten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Schlechte Finanzierungsbedingungen hemmten die Investitionstätigkeit, insbesondere im Industriebereich und in der Bauwirtschaft. Die Inflationsrate sank gegenüber dem Vorjahr (5,9 %) deutlich und lag mit 2,2 % im Jahresdurchschnitt nahe der Zielmarke von 2,0 %. Hohe Lohnabschlüsse ließen die Reallöhne wieder ansteigen. Trotzdem erholte sich der private Konsum aufgrund einer erhöhten Sparneigung noch nicht (−0,1 %). Auch der Außenhandel war aufgrund der moderaten Weltkonjunktur und der nachlassenden Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen rückläufig. Im- und Exporte gingen um 0,1 % beziehungsweise 0,6 % zurück. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 6,0 %. Insgesamt schrumpfte das deutsche BIP 2024 um 0,1 %.3)
Der Ölpreis (Marke Brent) schwankte 2024 in einem Intervall zwischen 69 und 92 US-Dollar je Barrel. Der Höchststand wurde Mitte April verzeichnet, der Tiefststand am 10. September. Zum Jahresende lag der Ölpreis bei rund 74 US-Dollar je Barrel.5)
Wirtschaftliches Umfeld Luftverkehr (Aviation)
Verkehr erholt sich deutlich
2024 wuchs die weltweite Passagierluftfahrt gemäß Daten der International Air Transport Association (IATA) nach verkauften Personenkilometern um 10,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Auslastung der Flugzeuge steigerte sich im Jahresvergleich auf 84 %. Die Entwicklung in Europa blieb mit einer Zunahme von 8,7 % hinter der weltweiten Entwicklung zurück. Wachstumstreiber war der asiatische Markt mit 16,9 %.6)
Nach dem schwächeren Vorjahr erholte sich das weltweite Frachtaufkommen wieder und legte um 11,3 % bei den »Cargo Tonne Kilometers« (CTK) zu. Die Nachfrage in Europa wuchs mit 11,2 % nahezu auf gleichem Niveau. Am stärksten entwickelte sich der asiatische Frachtverkehr mit einem Wachstum von 14,5 %.7)
Publikationen des Branchenverbands Airport Council International/Europe (ACI) zeigten eine stabile europaweite Erholung des Passagierverkehrs von 7,4 %. Dabei wurde das Vorkrisenniveau um 1,8 % übertroffen. Deutschland blieb dagegen mit 16,6 % deutlich unter dem Referenzjahr 2019 und zeigte damit die schlechteste Erholung im Segment der großen europäischen Märkte. Positiv ist anzumerken, dass der Flughafen München mit einem Passagierwachstum von 12,2 % unter den Top-Performern der Mega-Hubs rangiert. Faktoren wie der Mangel an Arbeitskräften, Verzögerungen bei der Flugzeugauslieferung und geopolitische Spannungen bremsen ein noch höheres Wachstum.8)
Der europäische Flugsicherungsdienstleister Eurocontrol analysierte in seinem European-Aviation-Overview-2024 die Entwicklung von Flügen und Überflügen in Europa unter Berücksichtigung des Vorkrisenniveaus. Im Betrachtungszeitraum wurden 96 % des Verkehrs des Referenzjahres 2019 erreicht, was einem Wachstum von 5 % zum Vorjahr entspricht. Deutschland als drittgrößter europäischer Markt entwickelte sich mit 4 % Wachstum unterdurchschnittlich und blieb mit 16 % deutlich unter Vorkrisenniveau. Auf Seiten der Fluggesellschaften betrachtete Eurocontrol die durchschnittliche Anzahl an täglichen Flügen. Hier entwickelte sich die Lufthansa Group mit am schlechtesten (+1 % Wachstum zum Vorjahr und −23 % zum Referenzjahr 2019). Hohe Erholungsraten wiesen vor allem die Low-Cost-Anbieter Ryanair mit +31 % und Wizz Air mit +42 % zum Vorkrisenniveau aus.9)
Der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mahnte in seinem Bericht zur Entwicklung des deutschen Luftverkehrs im Jahr 2024 einen dramatischen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit an. Ausgelöst werde diese Entwicklung vor allem durch exorbitante staatlich induzierte Standortkosten, die einen gefährlichen Kipppunkt erreicht hätten. Beispielsweise lagen die staatlichen Standortkosten für die Abfertigung eines Airbus A320 in Frankfurt bei 4.843 Euro, in Istanbul dagegen nur bei 522 Euro. Daher blieb die Verkehrsentwicklung in Deutschland im internationalen Vergleich erheblich zurück und erreichte nur eine Erholungsrate von 85 % des Vorkrisenniveaus. Im Vergleich dazu konnte das restliche Europa eine Erholungsrate von 104 % verzeichnen. Deutschland belegte damit den viertletzten Platz von 32 europäischen Nationen. Unter anderem durch diese Standortnachteile setzte sich der Trend zur Verkehrsverlagerung ins Ausland fort, von dem im Langstreckenverkehr vor allem Hubs in der Türkei oder am Golf beziehungsweise chinesische Fluggesellschaften profitierten.10)
Die in der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) organisierten Flughäfen verzeichneten 2024 deutlich bessere Verkehrszahlen als im Vorjahr. Insgesamt wurden 212,1 Millionen Flugreisende (+7,5 %) abgefertigt. Die Flugbewegungen wuchsen im Vergleichszeitraum um 3,0 % auf rund 1,8 Millionen. Das Cargo-Aufkommen (Luftfracht- und Luftpostumschlag) erreichte mit 4,8 Millionen Tonnen ein Wachstum von 1,8 %. Allerdings lagen die deutschlandweiten Verkehrsergebnisse teilweise deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Passagierseitig wurden 85 % der Werte des Jahres 2019 erreicht, dagegen blieben die Flugbewegungen um 21 % und das Cargo-Aufkommen um 0,4 % zurück.11)
Wirtschaftliches Umfeld Commercial Activities
Parken – Abhängigkeit vom Passagieraufkommen und Passagiermix
Die Parknachfrage ist entsprechend dem höheren Aufkommen an wegfliegenden Passagieren gestiegen, was sich auch in den Umsatzerlösen widerspiegelt. 58 % der Fluggäste reisten 2024 individuell an, was einem leichten Anstieg gegenüber 2023 entspricht. Das umsatzstarke Segment der Business-Reisenden ist im Vergleich zum Jahr 2019 weiterhin deutlich geringer vertreten. Dies konnte zum Großteil durch ein nachfrageorientiertes Yield-Management kompensiert werden.
Stationärer Einzelhandel stagniert
Aufgrund der hohen Inflation stieg der Konsum gemäß dem Handelsverband Deutscher Einzelhändler 2024 nur sehr moderat um 2,2 % auf 663,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr an, was einem realen Anstieg von 0,9 % entspricht. Das nominale Wachstum entstand mit einem geringeren Anteil im stationären Handel (2024: +1,8 %).12)
Im Dezember 2024 verschlechterte sich das Geschäftsklima im Handel leicht um 2,0 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.13)
Gastronomie und Hotelgewerbe – rückläufige Umsatzentwicklung
Der Umsatz im Gastgewerbe wies gegenüber dem Vorjahr nur ein geringes Wachstum, nominal um 0,6 %, auf, was preisbereinigt einem Rückgang um 2,5 % entspricht.14)
In den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigten sich folgende Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr: Bei den Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen stieg der Umsatz um 2,6 %, was preisbereinigt einem Rückgang von 0,4 % entspricht. Die Gastronomie verzeichnete einen Umsatzrückgang von 0,4 % (real –3,7 %). Bessere Werte in Höhe von nominal 3,9 % (real 0,0 %) weist einzig der Catering-Bereich auf.14)
Werbewirtschaft – starkes Wachstum der Außenwerbung
Der Umsatz der für den Flughafen relevanten Werbegattung »Out-of-Home« stieg in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,7 % auf 3,3 Milliarden Euro.15)
Wirtschaftliches Umfeld Immobilienvermarktung (Real Estate)
Münchner Bürovermietungsmarkt weiter auf Erholungskurs
Der Münchner Bürovermietungsmarkt setzte zum Jahresende seinen Aufwärtstrend fort und erzielte im Jahr 2024 einen Flächenumsatz inklusive Eigennutzung von 606.200 m² (2023: 474.800 m²). Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 27,7 %. Ohne Eigennutzung betrug die reine Vermietungsleistung 551.600 m² (2023: 448.300 m²). Die Nachfrage ist weiterhin unterdurchschnittlich. Der Flächenumsatz lag immer noch rund 20 % unterhalb des langjährigen Mittels.16)
Der Leerstand ist noch einmal deutlich angestiegen, da frei gewordene Bestandsflächen häufig länger ungenutzt bleiben und auch Neubauflächen außerhalb der zentralen Lagen bei Fertigstellung oft noch nicht vermietet sind. Der Leerstand hat dadurch erstmalig die Marke von 2 Millionen m² (2023: 1,57 Mio. m²) überschritten, und auch die Leerstandsquote im Gesamtmarkt München befindet sich mit 8,7 % auf ihrem Allzeithoch (2023: 6,9 %). In den Zentrumslagen lag der Leerstand bei 5,2 % (2023: 3,5 %) und in den Stadtteillagen bei 11,1 % (2023: 8,3 %). Im Umland stieg der Leerstand von 9,5 % auf 10,5 % an.16)
Trotz des gestiegenen Flächenangebots befanden sich die Mietpreise weiter in einer Aufwärtsbewegung. Die Durchschnittsmiete stieg um 5,4 % auf 25,10 €/m² (2023: 23,80 €/m²) an, die Spitzenmiete machte sogar einen Sprung um 11 % auf 53,50 €/m² (2023: 48,20 €/m²). Mietende präferieren demnach hochwertige Flächen, wobei Anreize wie mietfreie Zeiten, Umzugsbeihilfen oder Ausbauzuschüsse weiter an Bedeutung zunahmen und Mietende dadurch Einsparungen erzielen konnten. In Stadtlagen mit hohem Wettbewerbsumfeld stiegen die Durchschnittmieten bei Bestandsgebäuden kaum. Sie lagen im Durchschnitt bei 29,10 €/m², wie schon im Vorjahr.16)
Derzeit befinden sich knapp 655.100 m² Büroflächen im Bau, die bereits zu 56 % eigengenutzt oder vermietet sind. 355.000 m² davon werden nach aktuellem Stand im Jahr 2025 fertiggestellt, 71 % sind jetzt schon belegt. Ab 2026 wird das Angebot deutlich reduziert sein, da sich dann die seit 2022 bestehende Zurückhaltung der Projektentwickelnden bemerkbar machen wird. Es ist davon auszugehen, dass der Anstieg des Leerstands gebremst wird, da dem Markt nicht mehr so viel Flächen hinzugefügt werden.16)
Der Münchner Bürovermietungsmarkt zeigte nach dem schwachen Vorjahr eine Erholung. Infolge der schleppenden Konjunktur wird auch 2025 nur ein unterdurchschnittlicher Flächenumsatz auf dem Niveau des abgelaufenen Jahres bei weiter steigendem Leerstand zu erzielen sein. Dies betrifft besonders die in München bedeutende Automobilindustrie. Weitere Nutzer aus dem verarbeitenden Gewerbe sind jedoch nach wie vor am Markt aktiv, darunter auch Technologieunternehmen aus der Luft- und Raumfahrt sowie Robotik.16)
Geschäftsverlauf
Wichtige Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr
Starker Aufwärtstrend und wirtschaftlicher Fortschritt
Neben der weiter steigenden Nachfrage zum Segment der Punkt-zu-Punkt-Verkehre sorgte insbesondere der Umsteigerverkehr im Jahr 2024 für deutlich höhere Verkehrszahlen. Dies wirkte sich positiv auf die Geschäftszahlen des Flughafens München aus, stellte diesen gleichzeitig jedoch auch vor Herausforderungen: Trotz intensiver und erfolgreicher Rekrutierungsmaßnahmen konnten insbesondere in den personalintensiven, operativen Bereichen nicht die geplanten Personalressourcen vollständig erreicht werden. Ferner beeinträchtigte der parallele Umbau auf moderne und effizientere Sicherheitskontrollen den operativen Betrieb.
Der Flughafen München verfolgte konsequent die Strategie, sich auf das Kerngeschäft des Flughafenbetriebs und seiner direkten Nebengeschäfte zu konzentrieren, und optimierte in Zusammenarbeit mit seinen Partnern die operativen Abläufe.
Trotz der beschriebenen Herausforderungen zeigte sich 2024 wieder ein deutliches Wachstum des Verkehrsaufkommens in allen Bereichen. Dies wirkte sich so weit aus, dass der Flughafen München im Jahr 2024 der wachstumsstärkste Flughafen in Deutschland war.17)
Skytrax: Fünf-Sterne-Auszeichnungen für Flughafen und für Newark Airports Terminal A in New Jersey
Das neue, von einer Gesellschaft des Flughafens München betriebene Terminal A des Newark Liberty International Airport wurde im März 2024 von Skytrax, der führenden Ratingorganisation der Luftfahrtindustrie, erstmalig mit fünf Sternen ausgezeichnet. Es verfügt damit über die weltweit höchste Bewertung der Kundenzufriedenheit in einem Flughafenterminal und zählt zu einem kleinen, exklusiven Kreis von nur drei Fünf-Sterne-Flughafenterminals in ganz Nordamerika. Mit der Ehrung des Terminals A in Newark gehört der Flughafen München zum weltweit einzigen Betreiber von Fünf-Sterne-Flughafeninfrastrukturen auf zwei verschiedenen Kontinenten.
Richtfest des ibis Styles Hotels am Flughafen München
Im April 2024 feierten der Flughafen München, die Accor Hotelgruppe und verschiedene Bauunternehmen Richtfest für das neue ibis Styles München Airport Hotel. Um das Gebäude in die Nachhaltigkeitsstrategie der FMG einzufügen, wurden bestimmte Maßnahmen umgesetzt. Es wurde Steinwolle statt Hartschaum beim Wärmedämmverbundsystem, eine Dachbegrünung, Geothermie zur Kältebereitstellung und der Anschluss an Fernwärme über regenerative Energieträger, die wesentlich zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes des Gebäudes beitragen, verwendet.
Flughafentochter expandiert nach Hallbergmoos
Mit der Eröffnung der »O2 SURFTOWN MUC« in Hallbergmoos im Sommer 2024 betreibt die Allresto, die FMG-Tochtergesellschaft für Gastronomie, erstmals ein Restaurant außerhalb des Flughafen-Campus mit rund 220 Plätzen im Innen- und Außenbereich. Bei der Gestaltung des Restaurants wurde darauf geachtet, dass es sich gut in das Gelände integriert und internationalen Standards entspricht.
Technische Universität München wird neuer Mieter am LabCampus
Mit der Technischen Universität München (TUM) als neuem Mieter entwickelt sich im Westen des Flughafengeländes der rund 500.000 m² große Innovations-Campus weiter. Auf dem LabCampus finden internationale Konzerne, Hidden Champions und junge Unternehmen ideale Kollaborationsbedingungen vor. Dies zeigt sich vor Ort in der anstehenden Gründung eines »TUM Convergence Centers« und der Errichtung des »TUM Sustainable and Future Aviation Centers«. Hier sollen Studierende, Wissenschaftstalente, Gründungsteams und Wirtschaftspartner tragfähige, effiziente und nachhaltigere Lösungen in den Forschungsschwerpunkten Luftfahrt, Mobilität, Robotik und Sicherheit entwickeln.
Geschäftsverlauf Luftverkehr (Aviation)
Zweistelliges Passagierwachstum im Jahr 2024
Die Verkehrsentwicklung lag 2024 im gesamten Jahresverlauf zum Teil erheblich über dem Vorjahresergebnis. Allerdings konnten die Werte des Vorkrisenniveaus noch nicht erreicht werden.
Verkehrszahlen Flughafen München1)
Zu-/Abnahme | ||||
---|---|---|---|---|
2024 | 2023 | Absolut | Relativ in % | |
Flugbewegungen | 327.228 | 302.150 | 25.078 | 8,3 |
Passagiere (in Millionen) | 41,6 | 37,0 | 4,6 | 12,2 |
Luftfrachtumschlag (in Tonnen) | 307.635 | 277.199 | 30.436 | 11,0 |
Luftpostumschlag (in Tonnen) | 3.455 | 7.147 | −3.692 | −51,7 |
rundungsbedingte Abweichungen möglich
Mit 41,6 Millionen Flugreisenden (+12,2 %) und 327.228 Flugbewegungen (+8,3 %) stiegen die Verkehrszahlen am Flughafen München im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Trotzdem lagen die Passagierzahlen lediglich bei rund 87 % und die Bewegungen bei nur 78 % der Werte des Referenzjahres 2019.
Der Flughafen München startete auf hohem Niveau in das Jahr 2024. In den Osterferien zeichneten sich weitere Erholungstendenzen ab, die sich ab Pfingsten erheblich verstärkten. Wie im Vorjahr zeigen sehr gute Auslastungsraten (82 %) bei hohen Ticketpreisen, dass die Nachfrage zeitweise kaum befriedigt werden konnte.
Flugbewegungen am Flughafen München im Jahresverlauf


Flugbewegungen nach Kalenderwochen 2019/2023/2024 (gewerblicher Verkehr)
Dank der weltweit entfallenen Reisebeschränkungen erholte sich der Langstreckenverkehr deutlich. Die Zahl der Verbindungen zu einigen Destinationen wie den USA lagen bereits im Vorjahr über dem Vergleichszeitraum 2019. Der wichtige asiatische Markt zeigte sich uneinheitlich. Aufgrund verspäteter Marktöffnung und wegen Engpässen bei Personal und Flugzeugen hinkte China noch hinterher, während kleinere Märkte wie Indien oder Thailand das Vorkrisenniveau überschritten. 2024 wurden gut 8,2 Millionen gewerbliche Passagiere auf der Langstrecke befördert, ein Plus von 17 % im Vergleich zu 2023, jedoch ein Minus von 3 % im Vergleich zu 2019.
2024 wurden knapp 6,2 Millionen gewerbliche Reisende innerdeutsch befördert, ein Plus von 7 % im Vergleich zum Vorjahr, jedoch ein Minus von 36 % im Vergleich zu 2019. Im Jahresverlauf erholte sich der Deutschlandverkehr kontinuierlich, was bei hohen Ticketpreisen vor allem auf eine wachsende Nachfrage im Geschäftsreiseverkehr zurückzuführen war.
Auch der Kontinentalverkehr zeigte eine deutliche Erholung. Rund 27,2 Millionen gewerbliche Flugreisende nutzten den Flughafen München, was einem Zuwachs von 12 % entsprach. Allerdings blieb das Passagieraufkommen rund −9 % unter dem Referenzjahr 2019 zurück. Über alle Segmente hinweg wurde eine Rekordauslastung von 82 %, bei einem Angebotsplus von 11 % Sitzen, erreicht. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung war der Drehkreuzverkehr der Deutschen Lufthansa, der zu einem starken Umsteigeranteil von 42 % beitrug (2023: 41 %; 2019: 39 %).
Passagierentwicklung am Flughafen München im JAhresverlauf


Passagiere nach Kalenderwochen 2019/2023/2024 (gewerblicher Verkehr)
Auch der gewerbliche Luftfrachtumschlag verbesserte sich im Jahresvergleich um 11 % auf 307.635 Tonnen und lag somit lediglich 7 % unter dem Vorkrisenniveau. Durch die Erholung der Passagierlangstrecke wuchs die in München umgeschlagene Beiladefracht gegenüber 2023 um 26 % auf 272.707 Tonnen (−5 % im Vergleich zu 2019). Der Anteil der Beiladefracht am Frachtaufkommen stieg dabei auf 89 % und übertraf damit das in der Vorkrisenzeit übliche Niveau von gut 80 %. Generell stabilisierte sich die Luftfrachtnachfrage im Betrachtungszeitraum weltweit wieder.
Der Luftpostumschlag sank auf rund 3.455 Tonnen (−51,7 %) und lag damit lediglich bei rund 19 % des Niveaus von 2019.
Verglichen mit den in der ADV organisierten Airports entwickelte sich der Flughafen München in allen Segmenten überdurchschnittlich. Der Flughafen Frankfurt als Wachstumstreiber des vergangenen Jahres wuchs nur noch verhalten, während in München Nachholeffekte wirkten. Auffällig im Luftfrachtsegment war, dass die großen Nurfracht-Standorte Hahn, Köln/Bonn und Leipzig/Halle eine negative Entwicklung zeigten.
Verkehr 20241)
in %
ADV | München | |
---|---|---|
Bewegungen (gesamter Verkehr exklusive nichtgewerblicher Verkehr) | +3,0 | +8,3 |
Flugreisende (gewerblicher Verkehr) | +7,5 | +12,2 |
Cargo (Luftfracht und Luftpost inklusive Transit) | +1,9 | +9,4 |
ADV, ADV-12.2024_MoSta-Flughäfen
Die Rangfolge der verkehrsreichsten europäischen Flughäfen ist seit Pandemiebeginn von extremen Veränderungen sowie lückenhafter Datenlage gekennzeichnet und wird zusätzlich von den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine beeinflusst. Gemessen am Passagiervolumen rangierte München 2024 auf Rang 10 und an den Flugbewegungen auf Platz 9 im Ranking der verkehrsreichsten europäischen Flughäfen. Trotz positiver lokaler Verkehrsentwicklung fiel München im europäischen Vergleich zurück. Dies ist vor allem auf die politischen Rahmenbedingungen insbesondere die extrem hohen staatlich induzierten Standortkosten zurückzuführen.18)
Bodenabfertigungsleistungen trotz Erholung in einem schwierigen wirtschaftlichen und operativen Umfeld
Die Tochtergesellschaft AE München steigerte 2024 deutlich die Abfertigungszahlen. Verantwortlich dafür waren vor allem die weitere Erholung des Flugverkehrs sowie die Übernahme der Abfertigungsverträge vom bisherigen zweiten Lizenzinhaber Swissport-Losch (SPL).
Am Flughafen München gibt es zwei Bodenabfertigungslizenzen. Eine davon ist fest an die AE München vergeben. Der bisherige Inhaber der zweiten Lizenz, SPL, verlor zum 1. März 2024 die Lizenz und die Abfertigungsverträge, die er mit den verschiedenen Luftverkehrsgesellschaften bis dato geschlossen hatte.
Infolge des Verlustes der Abfertigungslizenz war bei SPL eine Mitarbeiterfluktuation zu befürchten. Zusammen mit der ohnehin angespannten Personalsituation bei den Bodenverkehrsdiensten hätte dies zu verstärkten Risiken hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Bodenverkehrsdienste im Sommer 2024 geführt. Um die Risiken am Flughafen München zu minimieren, wurde ab dem 1. März 2024 eine Subunternehmerbeauftragung mit der SPL geschlossen, um die entsprechenden übernommenen Verträge mit den Fluggesellschaften zu bedienen.
Im Wesentlichen bedingt durch die Subunternehmerbeauftragung stieg der Marktanteil deutlich um 32,1 % und lag im Jahresdurchschnitt 2024 bei 93,5 %.
Geschäftsverlauf Commercial Activities
Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsfeld Commercial Activities unter anderem aufgrund der Steigerung des Passagieraufkommens um 12,2 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Parken – Umsatz über Vorkrisenniveau
Der Umsatz im Bereich Parken und Mobilität entwickelte sich 2024 mit +13 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv und überproportional zum Aufkommen der relevanten Abflug- und Zielort- (Origin-Destination–/O&D-) Passagiere. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 konnte im Jahr 2024 erstmals ein um 14 % höherer Umsatz erzielt werden. Das entspricht einer deutlich überproportionalen Erlösentwicklung im Hinblick auf die gegenüber dem Vorkrisenniveau 2019 immer noch um −18 % geringeren O&D-Passagierzahlen.
Aufgrund laufender Sanierungen und entsprechender Stellplatzausfälle bleibt die Kapazitätssituation vor allem in der zentralen Zone angespannt.
Das Mietwagengeschäft entwickelte sich analog zu den Passagierzahlen positiv. Der Preisrückgang bei den Mietwägen setzte sich weiter fort, da die Fahrzeugknappheit, welche die Preise zwischenzeitlich nach oben getrieben hatte, nicht mehr bestand. Weiterhin ergaben sich auch hier Herausforderungen durch Kapazitätsengpässe und erste Anzeichen eines daher eingeschränkten Wachstums. Im passagierunabhängigen Bereich Mieterparken konnte durch Sondereffekte und eine erneute Preisanhebung ein deutliches Wachstum erzielt werden. Auch das Carsharing war ein Bestandteil am Flughafen München.
Einzelhandel – Umsatzanstieg überproportional zur Passagierentwicklung
Die Umsatzerlöse im Einzelhandel stiegen um 17 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz pro Passagier ist um 4 % gestiegen. Besonders zu diesem Wachstum beigetragen hat das starke Konsumverhalten im Rahmen der in München stattfindenden Konzert-Großereignisse und der Fußball-EM. Weiterhin sind jedoch die kaufkräftigen, internationalen Reisenden aus Destinationen wie China, Russland und der Ukraine nur in sehr geringem Umfang am Flughafen München vertreten.
Gastronomie – Umsatz pro Passagier geht zurück
Die Umsätze in den Restaurants und Bars sind gegenüber dem Vorjahr nominal betrachtet um 8 % gestiegen. Dieses Wachstum liegt deutlich über dem Markt-Trend von −0,4 %. Grund für diese Entwicklung ist das Passagierwachstum in Höhe von 12 %. Der Umsatz pro Passagier ging jedoch leicht um 3 % zurück.
Das Fünf-Sterne-Hotel im Zentralbereich des Flughafens München verzeichnete – ebenfalls bedingt durch die Effekte der Großkonzerte und Fußball-EM – einen Umsatz- und Belegungsanstieg. Bei den Skytrax Awards 2024 wurde es nach einem zweiten Platz im Vorjahr erneut als bestes Flughafenhotel in Europa ausgezeichnet.19)
Werbung – starke Entwicklung analog dem Marktumfeld
Die Werbeumsätze am Flughafen sind um 14 % leicht über dem Branchentrend gestiegen. Auch hier waren vor allem starke Buchungen während der Fußball-EM sowie Messen ausschlaggebend.
Geschäftsverlauf Real Estate
Fortlaufende Standort- und Immobilienentwicklung
Der Flughafen München errichtet auf dem südlich an das Novotel angrenzenden Grundstück derzeit ein weiteres Hotel (ibis Styles). Dessen bauliche Realisierung, welche im Jahr 2024 den Innenausbau und die Fassade umfasste, schritt weiterhin voran. Mit einer Inbetriebnahme des Hotels wird bis spätestens 1. Quartal 2026 gerechnet.
Die Bauarbeiten am neuen Flugsteig, welcher das Terminal 1 erweitern soll, schritten vor allem beim Innenausbau erfolgreich voran. Zum Ende des Jahres 2024 starteten auch die ersten Mieterinnen und Mieter im zukünftigen Marktplatz mit ihren Ausbauten. Zudem wurde der Fernwärmeanschluss der Terminalerweiterung in Betrieb genommen.
Neue Parkkapazitäten stehen seit Februar 2024 nach der Fertigstellung des P43 zur Verfügung. Zudem begann im Mai 2024 der Bau des neuen P8. Hier entstehen 3.650 Stellplätze, wovon 20 % für die E-Mobilität ausgelegt sein werden. Es wird von einer Fertigstellung des Parkhauses Ende 2026 ausgegangen.
Mit dem Abschluss eines langfristigen Mietvertrags zum Oktober 2024 konnte die TUM als Mieter für den Standort LabCampus gewonnen werden. Der Einzug findet 2025 statt. Auf rund 20.400 m² des LabCampus, dem Innovations-Hub am Münchner Flughafen, wird das »TUM Convergence Center« gegründet und zudem das »TUM Sustainable and Future Aviation Center« entstehen. Weiterhin sind im Laufe des Jahres circa 3.000 m² an zwei neue Mieter übergeben worden. Damit einhergehend ist das LAB 52 nun vollvermietet, während im LAB 48 noch 25 % der Flächen beziehungsweise 7.000 m² der Flächen zur Verfügung stehen.
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Ertragslage
Ergebnis nach Steuern – Fortsetzung des Wachstumspfads
Im Geschäftsjahr 2024 konnte der Flughafen München das Ergebnis nach Steuern (EAT) erheblich um TEUR 39.026 auf TEUR 64.374 verbessern. Nachfolgend werden die Entwicklungen im Einzelnen erläutert.
Ertragslage
in TEUR
Zu-/Abnahme | ||||
---|---|---|---|---|
2024 | 2023 | Absolut | Relativ in % | |
Umsatzerlöse | 1.621.405 | 1.373.301 | 248.104 | 18,1 |
Sonstige Erträge | 39.685 | 43.201 | −3.516 | −8,1 |
Gesamtleistung | 1.661.090 | 1.416.502 | 244.588 | 17,3 |
Materialaufwand | −542.974 | −461.641 | −81.333 | 17,6 |
Personalaufwand | −596.873 | −541.586 | −55.287 | 10,2 |
Sonstige Aufwendungen | −123.148 | −95.614 | −27.534 | 28,8 |
EBITDA | 398.095 | 317.661 | 80.434 | 25,3 |
Abschreibungen | −203.161 | −202.790 | −371 | 0,2 |
EBIT | 194.934 | 114.871 | 80.063 | 69,7 |
Zinsergebnis | −83.367 | −97.001 | 13.634 | −14,1 |
Sonstiges Finanzergebnis | −10.265 | 21.106 | −31.371 | >100,0 |
Beteiligungsergebnis | 1.797 | 1.287 | 510 | 39,6 |
Finanzergebnis1) | −91.835 | −74.608 | −17.227 | 23,1 |
EBT | 103.099 | 40.263 | 62.836 | >100,0 |
Ertragsteuern | −38.725 | −14.915 | −23.810 | >100,0 |
EAT | 64.374 | 25.348 | 39.026 | >100,0 |
Hierin ist auch das Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen enthalten.
Die deutliche Verkehrserholung 2024, vor allem im Kontinental- und Interkontinentalverkehr, führte zu einem Anstieg der Umsatzerlöse aus Flughafenentgelten von TEUR 516.363 auf TEUR 621.572 (+20,4 %). Dennoch lagen die Umsatzerlöse noch leicht unter dem Vorkrisenjahr 2019.
Auch die Umsatzerlöse aus Abfertigungsdiensten erhöhten sich insgesamt um TEUR 77.412 auf TEUR 226.591, aufgrund der gestiegenen Flugbewegungen und Fluggastzahlen sowie durch die Übernahme der Bodenabfertigungsdienstleistungsverträge von der SPL zum 01.03.2024.
Die Umsatzerlöse in den anderen Bereichen entwickelten sich wie folgt:
Umsatzaufteilung
in TEUR


Im Vergleich der Umsatzerlöse 2024 mit den Erlösen aus dem Vorkrisenjahr 2019 befinden sich nur noch die Erlöse aus dem Einzelhandel unterhalb des Wertes aus dem Jahr 2019, was auf die fehlenden kaufkräftigen, internationalen Passagiere aus Destinationen wie China, Russland und der Ukraine zurückzuführen ist.
In den übrigen Umsatzerlösen sind unter anderem weltweite Management-, Beratungs- und Schulungsdienstleistungen für die Luftfahrtbranche sowie Versorgungsleistungen und Treibstoffe enthalten.
Nach mehr als 30 Jahren Betriebszeit nimmt der Sanierungsbedarf der Bauten aus der ersten Ausbaustufe des Flughafens München weiter zu. Dementsprechend stiegen die Aufwendungen für Sanierungs-, Optimierungs- und Umbaumaßnahmen um TEUR 9.726 auf TEUR 138.682. Die restlichen Kosten im Materialaufwand erhöhten sich vor allem bedingt durch den deutlichen Anstieg des Flugverkehrs. Insgesamt stieg der Materialaufwand um TEUR 81.333 beziehungsweise 17,6 %.
Der Personalaufwand des Flughafens München erhöhte sich um 10,2 % auf TEUR 596.873, bedingt durch Tarifsteigerungen, Effekte aus dem Branchentarifvertrag für Bodenverkehrsdienste sowie zahlreichen Maßnahmen, um die Belegschaft finanziell zu unterstützen. Zudem nahm die Mitarbeiterzahl deutlich von durchschnittlich 8.193 auf 8.821 Personen zu, was vor allem auf ein groß angelegtes Recruiting-Programm zur Sicherung des operativen Betriebs zurückzuführen ist.
Die sonstigen Aufwendungen lagen mit TEUR 123.148 beziehungsweise 28,8 % deutlich über dem Vorjahreswert. Wichtige Gründe für den Anstieg waren höhere Miet- und Leasingaufwendungen, Prüfungs-, Beratungs- und Projektkosten sowie Aufwendungen aus der Personalakquise für neue Mitarbeitende im Bodenverkehrsdienst (unter anderem für Sprachschulungen und Vermittlergebühren).
Das Finanzergebnis inklusive des Ergebnisses aus at equity bewerteten Unternehmen verschlechterte sich um TEUR 17.227 auf TEUR −91.835. Ursache hierfür war vor allem der Anstieg der Zinsaufwendungen aus Darlehen sowie der Neubewertung der Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften.
Der Aufwand aus Ertragsteuern ist auf die positiven Ergebnisse im Konzern zurückzuführen.
Vermögens- und Finanzlage
Vermögen – weiterhin erfolgreiche Sicherung der Liquidität
Vermögenslage
in TEUR
Zu-/Abnahme | ||||
---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | Absolut | Relativ in % | |
Langfristige Aktiva | 5.379.804 | 5.272.539 | 107.265 | 2,0 |
Kurzfristige Aktiva1) | 229.944 | 407.057 | −177.113 | −43,5 |
davon Zahlungsmittelbestand | 8.756 | 11.201 | −2.445 | −21,8 |
Aktiva | 5.609.748 | 5.679.596 | −69.848 | −1,2 |
Eigenkapital | 1.851.140 | 1.786.679 | 64.461 | 3,6 |
Übrige langfristige Passiva2) | 2.813.167 | 2.636.230 | 176.937 | 6,7 |
Übrige kurzfristige Passiva2) | 945.441 | 1.256.687 | −311.246 | −24,8 |
Passiva | 5.609.748 | 5.679.596 | −69.848 | −1,2 |
einschließlich Vermögenswerte mit Veräußerungsabsicht
einschließlich Finanzschulden aus Personengesellschaften sowie Schulden aus Veräußerungsabsicht
Der Anstieg der langfristigen Aktiva (+TEUR 107.265) betraf mit TEUR 99.291 vor allem die selbstgenutzten Sachanlagen. Durch viele Bauprojekte wie zum Beispiel die Erweiterung des Terminals 1 und der Bau des ibis Styles Hotels erhöhten sich die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau um insgesamt TEUR 193.138 auf TEUR 676.280. Insgesamt lagen 2024 die Investitionen in selbstgenutzte Sachanlagen am Flughafen München bei TEUR 297.812. Dem standen Abschreibungen in Höhe von TEUR 193.815 gegenüber.
Der deutliche Rückgang der kurzfristigen Aktiva (−TEUR 177.113) resultierte im Wesentlichen aus dem Rückgang der stichtagsbedingten Liquiditätsreserven (−TEUR 187.964) auf TEUR 13.477. Diese wurden 2024 vor allem für die Rückzahlung der Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 250.000 verwendet.
Die Erhöhung des Eigenkapitals auf TEUR 1.851.140 ist im Wesentlichen auf den Konzernjahresüberschuss des laufenden Geschäftsjahres 2024 von TEUR 64.374 zurückzuführen.
Die Veränderungen der übrigen Passiva sind im Wesentlichen dem Finanzierungsbereich zuzuordnen. Der Rückgang ist hauptsächlich auf Tilgungen von Darlehen beziehungsweise Gesellschafterdarlehen zurückzuführen. Im Gegenzug erhöhten sich die Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften um TEUR 32.465. 2025 werden weitere Tilgungen von Darlehen und Gesellschafterdarlehen fällig.
Kapitalstruktur
in TEUR
Zu-/Abnahme | ||||
---|---|---|---|---|
31.12.2024 | 31.12.2023 | Absolut | Relativ in % | |
Gezeichnetes Kapital | 306.776 | 306.776 | – | – |
Rücklagen | 163.161 | 131.610 | 31.551 | 24,0 |
übriges Eigenkapital | 1.381.182 | 1.348.273 | 32.909 | 2,4 |
davon Jahresergebnis | 64.374 | 25.348 | 39.026 | >100,0 |
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 21 | 20 | 1 | 5,0 |
Eigenkapital | 1.851.140 | 1.786.679 | 64.461 | 3,6 |
Finanzschulden aus Anteilen an | 431.245 | 398.780 | 32.465 | 8,1 |
Gesellschafterdarlehen1) | 257.749 | 518.315 | −260.566 | −50,3 |
Darlehen mit fester Zinsbindung | 1.866.277 | 1.794.820 | 71.457 | 4,0 |
Darlehen mit variabler Zinsbindung | 408.628 | 465.809 | −57.181 | −12,3 |
Darlehen | 2.274.905 | 2.260.629 | 14.276 | 0,6 |
Derivate | 3.018 | 1.920 | 1.098 | 57,2 |
Sonstige Schulden | 791.691 | 713.273 | 78.418 | 11,0 |
Fremdkapital | 3.758.608 | 3.892.917 | −134.309 | −3,5 |
Eigenkapitalquote | 33,0% | 31,5% |
inklusive Zinsen
Die Eigenkapitalquote erhöhte sich deutlich um 1,5 % auf 33,0 % aufgrund des Ergebnisses des Geschäftsjahres 2024.
Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale der kurz- und langfristigen Finanzschulden des Flughafens München können der nachfolgenden Übersicht entnommen werden:
Konditionen kurz- und langfristiger Darlehen
Stand 31.12.2024
Finanzierungsart | Währung | Zinsbindung | Restschuld in TEUR | Zinssatz in % | |
---|---|---|---|---|---|
von | bis | ||||
Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften | EUR | ergebnisabhängig | 431.245 | – | – |
Gesellschafterdarlehen | EUR | variabel/ | 241.913 | Basiszins zzgl. Marge | |
Darlehen | EUR | variabel | 408.286 | 3M- und 6M-EURIBOR zzgl. Marge | |
Darlehen | EUR/USD | fest | 1.723.921 | 0,16 | 5,95 |
Die Gesellschafterdarlehen sind im nächsten Geschäftsjahr zur Rückzahlung fällig und werden mit dem Basiszinssatz zuzüglich einer Marge verzinst.
Die Darlehen haben eine Endfälligkeit von 2025 bis 2033.
Die Darlehen sind mit üblichen nicht finanziellen Covenants, unter anderem Pari-Passu-Erklärungen, ausgestattet. Darüber hinaus bestehen weitere allgemein übliche Vereinbarungen zur Rückzahlung bei Veränderungen in der Gesellschafterstruktur. Finanzielle Covenants wurden nicht vereinbart.
Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2024 nicht ausgenutzte Kreditlinien sowie Kontokorrent- und Geldhandelslinien in Höhe von insgesamt TEUR 318.716.
Risiken aus Zins- und Wechselkursschwankungen begegnet der Flughafen München durch Absicherung mittels Zinspayer-Swaps und Devisentermingeschäften. Die Zinssicherungen werden als Bewertungseinheit bilanziert.
Liquidität
Kapitalflussrechnung
in TEUR


Aus dem Zahlungsmittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit standen 2024 ausreichend Finanzmittel zur Verfügung, um die Liquidität der Gesellschaft im operativen Geschäftsbetrieb sicherzustellen. Aufgrund der besseren Verkehrsentwicklung sowie des strikten Kostenmanagements konnte 2024 der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit deutlich gesteigert werden (Vorjahr: TEUR +301.545).
Zahlungsmittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit ergaben sich vor allem aus dem Erwerb und der Herstellung von Sachanlagen beziehungsweise aus den diversen Bauprojekten wie der Erweiterung des Terminals 1.
Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich aufgrund von höheren Darlehenstilgungen als Aufnahmen. Diese Zahlungen waren jederzeit gesichert und konnten erstmals auch wieder über den sehr hohen Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit kompensiert werden. Im Vorjahr wies der Konzern insgesamt noch einen Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit von TEUR 31.560 auf.
Zielerreichung und Gesamtaussage
Im Vergleich zum Vorjahr und zur prognostizierten Entwicklung haben sich die Leistungsindikatoren wie folgt entwickelt:
Prognose-Ist-Vergleich
| 2023 | 2024 | 2024 |
| ||
---|---|---|---|---|---|---|
Ist | Prognose | Ist | ||||
|
| von | bis |
| ||
in % | in % | |||||
EBT (in TEUR) | 40.263 | Rückgang | −60,0 | −40,0 | 103.099 | übertroffen |
CO₂-Einsparungen (in Tonnen)1) | 2.852 | Rückgang | −24,3 | −16,7 | 3.047 | übertroffen |
Passagiererlebnisindex (PEI)2) | 78,8 | Anstieg | 1,5 | 6,6 | 80,9 | erreicht |
Unfallhäufigkeitsrate (LTIF)3) | 16,0 | Anstieg | 25,0 | 27,5 | 14,3 | übertroffen |
Zur Ermittlung der CO₂-Einsparungen, die durch den Austausch von Fahrzeugtypen erzielt werden, werden die durchschnittlichen Verbrauchswerte aus dem Jahr 2017 verwendet.
Der Wert bezieht sich auf die Frage zur Gesamtzufriedenheit.
gültig für FMG und AE München
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Das EBT des Flughafens München im Geschäftsjahr 2024 hat den Planwert deutlich übertroffen. Dies ist vor allem auf die deutliche Erholung des Verkehrsaufkommens und die damit einhergehende Erhöhung der Umsätze in allen Bereichen zurückzuführen.
Der Flughafen München erzielte damit wie auch im Vorjahr ein positives Ergebnis vor Steuern.
CO₂-Einsparungen
Zur Erreichung der langfristigen Klimaschutzziele werden jährlich verbindliche Ziele festgelegt. Sie beinhalten Vorgaben zur Umsetzung und Anrechnung von Effizienzmaßnahmen sowie Sonderziele zum Aufbau CO₂-mindernder Techniken.
Wie auch im Vorjahr wurden mit circa 2,5 GWh die größten Einsparungen an Strom in der Beleuchtungstechnik, sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich, realisiert. An zweiter Stelle folgen die raumlufttechnischen Anlagen mit Stromeinsparungen in Höhe von circa 1,8 GWh. Zusätzlich konnten in der Raumlufttechnik Einsparungen von circa 0,6 GWh Wärme und circa 0,2 GWh Kälte erzielt werden. Die weitere Elektrifizierung der Fahrzeugflotte erbrachte eine zusätzliche Einsparung von 825 Tonnen CO₂.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg der verwendete Emissionsfaktor für Strom gemäß Umweltbundesamt um ca. 5,5 % (2023: +15 %) auf 459 g/kWh (2023: 435 g/kWh). Dadurch ergaben sich umgerechnet größere CO₂-Einsparungen als im Vorjahr bei gleicher eingesparter Energiemenge.
Für 2024 hatte der Flughafen München sich das Ziel gesetzt, 2.160 Tonnen CO₂ einzusparen. Die 2024 abgeschlossenen Effizienzmaßnahmen führten zu Einsparungen in Höhe von 3.047 Tonnen CO₂. Das gesetzte Ziel wurde somit übererfüllt.
Passagiererlebnisindex (PEI)
2024 verzeichnete der Flughafen München gemessen am PEI bei der Zufriedenheit der Passagiere gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg. Dies ist insbesondere auf die kontinuierliche Optimierung der Passagierprozesse am Standort München zurückzuführen.
Um den Anforderungen eines Fünf-Sterne-Flughafens gerecht zu werden, setzte der Flughafen München auch 2024 Maßnahmen zur Verbesserung des Passagiererlebnisses um. So wurden unter anderem im Terminal 1 weitere Self-Service Bag Drops installiert, die Sicherheitskontrollen zur Installation neuer CT-Scanner im Terminal 2 umgebaut sowie neue SmartGates zur Optimierung des zentralen Linings der Sicherheitskontrolle im T2 eingerichtet. Weitere Beispiele sind die Einführung neuer digitaler Services (Entertainmentangebot »Gaming« für ankommende Reisende), ein Snack-Roboter, die Aufwertung und Neugestaltung von Gastronomie- und Einzelhandelsflächen sowie die Einführung von zielgruppenspezifischen Angeboten wie zum Beispiel neue Leihbuggys für Kleinkinder.
Unfallhäufigkeitsrate (LTIF)
2024 betrug die LTIF für die FMG und AE München 14,3 und lag somit deutlich unter dem prognostizierten Wert von 17,8. Gegenüber 2023 reduzierte sich die LTIF um 11 %. Dieser Rückgang ergibt sich aus der leichten Reduktion der Arbeitsunfälle (−1 %) bei gleichzeitig starkem Anstieg der geleisteten Stunden (+10 %). Beim Vergleich der LTIF des Jahres 2024 mit 2019 vor Beginn der Corona-Pandemie (21,67), lässt sich eine starke Reduktion der Unfallhäufigkeit feststellen.
ifo Institut, Konjunkturprognose Winter 2024, Dezember 2024; Sachverständigenrat der Bundesregierung, Jahresgutachten 2024/25, November 2024
Sachverständigenrat der Bundesregierung, Jahresgutachten 2024/25, November 2024
IATA, Air Passenger Market Analysis, Dezember 2024/Abweichende Berechnung der Auslastung nach Airline Standard, Verkaufte Sitzplatzkilometer/Angebotene Sitzplatzkilometer führt zu erhöhten Werten, keine Vergleichbarkeit mit der Sitzplatzauslastung (Flughafenmethode).
IATA, Air Cargo Market Analysis, Dezember 2024
ACI Europe, Pressemitteilung vom 12.02.2025
Eurocontrol, European Aviation Overview 2024, 23.01.2025
BDL, Pressemitteilung Jahreszahlen 2024, 13.02.2025
ADV, MoSta-Flughäfen, Dezember 2024
HDE, Jahres-Pressekonferenz 2025, 31.01.2025
ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland, 17.12.2024
Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 26 vom 21.01.2025
Fachverband Außenwerbung e.V., Pressemitteilung »Out of Home-BILANZ« vom 20.01.2025
Colliers, Pressemitteilung »Münchner Bürovermietungsmarkt weiter auf Erholungskurs« vom 09.01.2025
ADV, ADV-12.2024_MoSta-Flughäfen
ACI, Munich Airport Ranking 2024
SKYTRAX, World’s Best Airport Hotels 2024, November 2024