Flughafen München

Integrierter Bericht 2024

Digitalisierung: Passagierfokus, Künstliche Intelligenz und Automatisierung

Wir setzen eine Vielzahl digitaler Technologien ein, um den Service für Reisende kontinuierlich zu verbessern, die Effizienz der Abläufe zu steigern und Innovationen am Münchner Airport zu fördern.

Digitale Lösungen für unsere Passagiere

JEEVES – der digitale Assistent

Der selbstfahrende Serviceroboter JEEVES oder auch »Snackbot« bietet seit März 2024 im Terminal 2 Snacks und Getränke an. Sobald sich ihm jemand nähert, kommuniziert er durch vorprogrammierte Sätze auf dem Bildschirm. Ein Touchscreen ermöglicht den Kauf seiner Waren mit den gängigsten bargeldlosen Bezahlmethoden. Der Roboter, den das Münchner Start-up-Unternehmen Robotise ursprünglich für den Einsatz in der Hotellerie sowie im Gesundheitssektor entwickelt hat, wird ein Jahr lang erstmals an einem Airport getestet.

»Passngr App«

Mit der App »Passngr« haben wir eine zentrale digitale Plattform für Reisende geschaffen, die wichtige Informationen rund ums Fliegen bereitstellt. »Passngr« bietet Echtzeit-Updates zu Abflug- und Ankunftszeiten, Navigationshilfen im Terminal, aktuelle Informationen zur Sicherheitskontrolle sowie exklusive Angebote in Gastronomie und Shops. Das im Jahr 2024 umgesetzte Release bietet modernisierte Indoor-Karten, die beispielsweise am Gate vor dem Abflug Orientierung bieten. Die App wird laufend weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Reisenden angepasst.

App Clips

Der Flughafen München testet seit Dezember 2024 sogenannte »Mini-Apps«. Ohne vollständigen Download der Passngr App sind damit dennoch ihre Kernfunktionen verfügbar. Vor allem Umsteigende, die kurzfristig und unkompliziert Zugriff auf wesentliche Dienste benötigen, können so relevante Inhalte wie beispielsweise Navigationshilfen oder Serviceinformationen rund um das Abfluggate aufrufen.

Automatisierung und Robotik für den operativen Betrieb

Autonomes Vorfeld

In diesem Programm werden autonom fahrende Fahrzeuge und Maschinen getestet, um den Betriebsablauf auf dem Vorfeld zu automatisieren und zu optimieren. Ziel ist es, einen Fahrplan für den Ausbau autonomer Anwendungen und für grundlegende digitale Infrastruktur, Prozesse und eingesetzte Technologien zu definieren. Beispielsweise wird der Einsatz von autonomen Gepäcktransportern oder Schneeräumfahrzeugen betrachtet. Im Jahr 2024 haben wir mit der Validierung ausgewählter Maßnahmen im Rahmen von verschiedenen Testphasen begonnen.

Fluggastbrücken

Am Flughafen München werden zukünftig (teil-)autonome Fluggastbrücken, welche ferngesteuert zum oder vom Flugzeug bewegt werden, einsetzbar sein. Seit Mitte Oktober 2024 findet ein Praxistest mit einer ferngesteuerten Fluggastbrücke auf dem Vorfeld des Terminal 2 statt. Nach erfolgreicher Pilotphase wird dieses Projekt 2025 weiter vorangetrieben.

Grundlagen für Innovationen

Data Lake

Um große Mengen von Betriebsdaten effizient und strukturiert zu nutzen, hat der Flughafen München 2024 eine sogenannte »Data Lake«-Plattform eingeführt. Diese bündelt verschiedenste Datenquellen, führt die Ergebnisse zusammen und wertet diese aus – beispielsweise Informationen über Passagierströme, die Auslastung der Terminals oder den Energieverbrauch. Mit dem Tool können datenbasierte Entscheidungen getroffen und Prozesse kontinuierlich optimiert werden.

Learning Experience Plattform

Für die interne Weiterbildung wurde eine digitale Learning Experience Plattform gestartet. Sie bietet interaktive Schulungsinhalte und ermöglicht Mitarbeitenden seit März dieses Jahres, sich in einem flexiblen und dynamischen Format fortzubilden. Die Inhalte decken ein breites Spektrum, von Fachthemen über Soft Skills, bis hin zu sicherheitsrelevanten Schulungen, ab. Die Plattform fördert die kontinuierliche persönliche und fachliche Weiterentwicklung der Belegschaft und sichert gleichzeitig den Wissenstransfer innerhalb des Unternehmens.

KI-Ethik-Kodex

Der Flughafen München schafft den notwendigen Rahmen für die verantwortungsvolle Nutzung von KI-Anwendungen. 2024 wurde beispielsweise ein KI-Ethik-Kodex entwickelt. Dieses Rahmenwerk stellt sicher, dass KI-Anwendungen am Flughafen stets in Einklang mit ethischen Grundsätzen wie Transparenz, Datenschutz und Fairness stehen. Damit verpflichten wir uns, den verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz zu fördern und deren Einsatz kontinuierlich zu überprüfen und zu erweitern.

»Airports 4 Innovation«

Als Teil des Verbunds »Airports 4 Innovation« fördert der Flughafen München zusammen mit weiteren Flughafenbetreibern wie Rom, Vancouver, Dubai oder Tokio-Narita gezielt Innovationen. In einem globalen Aufruf an verschiedene Start-ups suchten die Flughafenbetreiber 2024 gemeinsam nach innovativen Lösungen zu den Themen »Nahtloses Reiseerlebnis«, »Intermodalität und Konnektivität«, »Gepäck der Zukunft« sowie »Datenintegration zwischen Flughäfen und Fluggesellschaften«. Ziel ist, das Fluggasterlebnis kontinuierlich zu verbessern, effiziente Technologien einzuführen und langfristig neue Standards in der Luftverkehrsbranche zu etablieren. 2025 sollen die Lösungen der Sieger aus dem Start-up-Wettbewerb in Pilotprojekten umgesetzt werden.